Dass Hecken eine gut 400 Jahre alte Erfindung des Menschen sind, ist noch viel zu wenig bekannt. Sie gehören zum festen Bestandteil unserer Agrar- und Kulturlandschaft, weil sie einen großen Nutzen haben.

Lebensraum und mehr
Hecken sind in Gärten und im öffentlichen Grün nicht wegzudenken. Sie dienen zur Strukturierung, unterstützen die Wegführung, Sauerstoff-Produktion, sind Sichtschutz, Lärmschutz, Windschutz und Sonnenschutz und dienen Tieren als Rückzugsort und zur Verbesserung der Bodenfruchtbarkeit durch die Bildung von Roh-Humus aufgrund des Laubfalls im Herbst.
Zur Anlage von Hecken eignen sich verschiedene Gehölze. Welche Pflanzen geeignet sind, hängt vom Ziel der Heckenanlage und dem Standort ab. Eine naturnahe Hecke sollte aus einheimischen Gehölzen bestehen, die Blüten und Früchte liefern und Nahrung bieten.

Linienbiotop
Hecken zählen zu den so genannten Linienbiotopen. Sie tragen insbesondere in stark ausgeräumten Landschaften mit geringem oder fehlendem Wald- und Grünlandanteil zur Biodiversität und Vernetzung von Biotopen bei. In einer Heckenzeile treffen zwei gegensätzlich strukturierte Lebensräume aufeinander, vergleichbar mit einem Waldrand. Hier begegnen sich Pflanzen und Tiere aus grundverschiedenen Ökosystemen.
Die Hecke selbst bietet auf kleinstem Raum sehr unterschiedliche Standortfaktoren, von feucht, schattig bis sonnig. Durch ihre Linienform dient sie manchen Vögeln und vielen Fledermäusen als „Leitlinie" (vergleiche auch Vogelzug). Eine besondere Bedeutung bei der Biotopvernetzung haben Linienbiotope in der Ackerlandschaft. Zu den Linienbiotopen zählen Ackerrandstreifen, Raine, Lesesteinwälle, Böschungen, Wege und Straßenränder, Hecken, Alleen und Fließgewässer.